- Polyester knittert kaum
- Das Material trocknet sehr schnell
- Polyesterfüllungen für Winterjacken halten warm
Natürlich kommt die Kunstfaser nicht ohne entsprechende Nachteile einher. Interessanterweise basieren viele Probleme auf Gründen, die in anderen Bereichen als Vorteil vorgeschoben werden. So ist die minimale Feuchtigkeitsaufnahme bei Kleidung aus Polyester nachteilig. Zwar trocknet das Material nach dem Waschen innerhalb weniger Stunden, wer jedoch untertags oder beim Sport stark schwitzt, ist im wahrsten Sinne des Wortes schweißgebadet.
Das Material saugt den Schweiß überhaupt nicht auf, einzig Sportbekleidung, die zusätzlich feuchtigkeitsableitende Fasern besitzen, leitet den Schweiß nach außen ab. Dennoch bleibt ein Großteil des Schweißes auf der Haut und dem direkt mit der Haut in Berührung kommenden Stoff zurück. Was nun geschieht, kennt jeder. Bakterien sammeln sich an den Schweißstellen und es entsteht ein unangenehmer Geruch, der im Polyesterstoff haften bleibt. Ein weiterer Nachteil liegt in der Herstellung begründet. Da die Polyesterfasern aus Erdöl gewonnen werden, verschwendet die Produktion unnötig Ressourcen. Naturliebhaber und Veganer verzichten mitunter aus diesen Gründen auf die künstliche Faser.
Ein weiterer Faktor, der von vielen Personen als störend empfunden wird, ist die Polyesterfüllung in Bettdecken. Selbst in den kältesten Winternächten wachen wir schweißnass gebadet auf, nicht, weil uns Albträume oder Krankheiten den Schlaf rauben, sondern schlichtweg, weil sich die Körperwärme unter der Decke staut und der Schweiß nicht von der Füllung aufgenommen wird. Hier noch einmal die Schwierigkeiten im Überblick:
- Schweiß wird nicht aufgesaugt (durch Bakterien kann unangenehmer Geruch entstehen)
- Polyestergewinnung aus Erdöl verschwendet Ressourcen
- Bei Decken staut sich die Körperwärme
Personen mit sehr empfindlicher Haut leiden nach dem Tragen von Kleidungsstücken mit einem hohen Polyesteranteil häufig unter Hautreizungen. Dies kann mitunter an dem fehlenden Saugvermögen liegen, durch welches der Schweiß direkt auf der Haut bleibt und die Poren verstopft. In Verbindung mit Staub wird die Haut noch stärker gereizt. Da Staub bei Outdooraktivitäten kaum zu vermeiden ist, treten die Hautreizungen vermehrt beim Joggen, Radfahren oder anderen Aktivitäten in der Natur auf. Zudem wird Polyester mithilfe chemischer Verfahren eingefärbt. Wenn Sie ohnehin schon empfindlich sein, leiden Sie rasch an Pickelchen oder Rötungen an Körperstellen, die mit Polyester und Schweiß in Berührung kommen.
Wer nicht unbedingt unter einer sehr empfindlichen Haut leidet, wird immer wieder auf Polyesterstoffe zurückgreifen. Letztendlich ist dagegen nichts einzuwenden, zumindest nicht, wenn die Nachteile ebenfalls bekannt sind. Fast jeder kennt die Problematik von Schweißrändern an sehr engen Oberteilen im Winter. Allerdings lassen sich Schweißränder durch das Tragen eines Baumwollshirts unter dem Oberteil leicht verhindern. Wer auf eine attraktive und kostengünstige Kleidung angewiesen ist, ist mit Polyester sehr gut beraten. Der Stoff ist leicht, trocknet schnell und hält definitiv warm. Dieser Faktor kommt gerade denjenigen zugute, die beruflich keine dicken Wollpullis oder Fleecejacken tragen können. Beim Wintersport hingegen sollten zumindest untere Kleidungsschichten aus Baumwolle oder anderen saugfähigen Materialien bestehen.